Den richten Personal Trainer zu finden ist alles - nur nicht einfach!
Zunächst einmal vorweg sei gesagt, dass die Bezeichnung „Personal Trainer“ in Deutschland leider (noch) nicht geschützt ist.
Jeder kann sich als Personal Trainer betiteln, aber noch lange nicht jeder taugt auch etwas.
Damit du die Spreu vom Weizen trennen kannst, habe ich dir im Folgenden ein paar Kriterien zusammengestellt, die dir dabei helfen sollen einen guten Trainer zu finden.
1. Persönlichkeit
Ein guter Trainer ist aufgeschlossen, kommunikativ und geht auf deine Wünsche ein.
Er sollte auf jeden Fall den Blickkontakt zu dir suchen und sich mit dir in entspannter Atmosphäre unterhalten. Ein Trainer, der den Eindruck vermittelt, als hätte er keine Zeit für dich, ist mit Sicherheit kein guter Trainer. Du hast eine Zeit mit ihm vereinbart und an die hat er sich zu halten. Dafür zahlst du schließlich auch Geld!
Außerdem sollte er für seinen Beruf brennen und Sport leben und lieben. Ein Trainer, der selbst aussieht, als hätte er eine Trainingsstunde bitter nötig, ist mit großer Wahrscheinlichkeit kein guter Trainer, denn sonst würde er wohl nicht so aussehen.
Er sollte aber auch ehrlich sein und dir realistische Ziele aufzeigen. Möchtest du in einem halben Jahr 50 Kilo abnehmen, wird er dir zwar sagen, dass du mit seinem Trainingsplan einige Kilo verlieren wirst, dieses Ziel aber weiter stecken musst. Andererseits muss er aber auch in der Lage sein dich zu motivieren und versuchen, dich auf deinem Weg so oft und so gut es geht zu begleiten.
2. Beschwerden und Verletzungen
Hast du in deiner Vergangenheit oder aktuell Beschwerden oder Verletzungen? Diese Frage sollte dir jeder vernünftige Trainer gleich zu Beginn stellen, denn sie ist elementar wichtig für eure gemeinsame Zukunft – und ganz besonders wichtig für deine Gesundheit!
Nichts wäre schlimmer, als wenn du durch dein Training alte Verletzungen wieder hervorrufen würdest oder deinen Körper bzw. bestimmte Regionen an sich überlastest. Du möchtest schließlich etwas für deine Gesundheit tun und dich nicht kaputt trainieren.
Solltest du über ungeklärte Beschwerden klagen, wird er keine eigene Diagnose stellen, sondern dich gegebenenfalls auch zu einem Facharzt schicken.
3. Tests
Ein guter Trainer führt mit dir zusammen bestimmte Tests durch, um deine Motorik und Beweglichkeit zu checken. Einer der wichtigsten Tests ist der Muskelfunktionstest. Er wäre zumindest das Minimum für einen auf dich zugeschnittenen Trainingsplan, denn was nützen dir die besten Übungen, die auch Top-Athleten durchführen, wenn deine Muskulatur in ihrer Funktionsweise eingeschränkt ist und eine Full Range of Motion, also der komplette Bewegungsradius deiner Muskulatur, nicht genutzt werden kann? Sehr viele Trainer prüfen vorab nicht deine muskulären Fähigkeiten, sondern erstellen dir einfach einen Trainingsplan nach dem Prinzip der Massenabfertigung. Für dich sieht es nach einem individuellen Trainingsplan aus, doch werden solche Pläne andauernd mit denselben Übungen geschrieben. Weitere Tests wären beispielsweise Laktattests, sowie Pulsmessungen auf einem Cardiogerät.
4. Gemeinsames Training
Dein idealer Trainer wird dich nicht einfach auf die Geräte loslassen, sondern sie gemeinsam mit dir Schritt für Schritt durchgehen. Angefangen bei Cardio zu Beginn und Ende deiner Einheit, bis hin zu Maschinen, Kabelzügen und/oder freien Gewichten. Jede Übung wird er mit dir zusammen bis ins Detail durchgehen und dabei auf deine Physiologie achten, um von Vornherein falsche Bewegungen auszuschließen und gar nicht erst Fehlhaltungen zu fördern. Ob er die Übung nun für dich vormacht oder sie als "Learning-by-Doing"-Variante direkt von dir selbst ausführen lässt, während er auf deine Bewegung genauestens achtet, ist von Trainer zu Trainer unterschiedlich und lässt nicht auf dessen Eignung schließen, wie viele andere behaupten. Ohnehin wird er gerne und viel mit dir reden und auf sämtliche deiner Fragen eingehen.
5. Verkaufsgespräche
Ein seriöser Trainer wird dir keine Nahrungsergänzungsmittel andrehen wollen, wird aber sehr wohl Ahnung davon haben. Sollte er dir schon in der ersten Stunde einen speziellen, super tollen Proteinshake anbieten wollen, suche dir lieber einen anderen Trainer, denn dann ist er nur darauf aus, an dir zu verdienen.
6. Qualifikationen
Schließlich sind es aber auch die Qualifikationen, die einen guten Personal Trainer von einem schlechten unterscheiden. Wie bereits erwähnt, kann sich jeder „Personal Trainer“ nennen, aber wenn du die Zertifikate und Qualifikationen vergleichst, erkennst du schnell, wem wirklich etwas an seinem Beruf liegt und wem nicht. Ein guter Personal Trainer hat jede Menge Weiterbildungen, Zertifikate und Qualifikationen erworben und bildet sich ständig weiter. Im besten Fall hat er sogar im Sport- oder Fitnessbereich studiert.
Wenn er sonst über keine weiteren Qualifikationen verfügt, achte darauf, dass er zumindest über eine A-Lizenz verfügt, denn eine B-Lizenz kann jeder schnell erwerben. Suche ihn im Internet und sieh dir, falls möglich, auch die übrigen Zertifikate an, wenn du dir einen Personal Trainer wählst. Die meisten guten Trainer haben sich auf eine spezielle Zielgruppe festgelegt und darauf spezialisiert.
Wie du siehst, ist ein Trainer nicht gleich ein Trainer. Aber wenn du auf diese Punkte achtest, wirst du deinen idealen Coach finden, mit dem du deine Ziele auch wirklich erreichen kannst.